Fakultät für Mathematik und Informatik Mathematikon

Das Mathematikon ist der aus drei Teilen bestehende Gebäudekomplex, der als Fassade des Neuenheimer Felds an der Berliner Straße fungiert. Der Name zeigt die Bestimmung als Haus „der mathematischen Dinge“ an und erinnert an deren zentrale Bedeutung für alle wissenschaftlichen Disziplinen und die Gesellschaft als Ganzes.

Erbaut wurde das Mathematikon im Jahr 2015 durch die Klaus-Tschira-Stiftung. Die nördlichen Gebäudeteile integrieren im Erdgeschoss Gastronomie und Einzelhandel und bieten in den Obergeschossen Platz für universitäre und universitätsnahe Mieter*innen. Der südliche Bauteil A wurde durch eine Schenkung an das Land Baden-Württemberg übergeben und beherbergt seit 2016 die Forschungs- und Betriebseinrichtungen der Fakultät für Mathematik und Informatik zusammen mit dem Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen.

Rundgang

Von Süden aus Richtung des Neckar nähert man sich dem Haupteingang des MATHEMATIKON und betritt zunächst das Foyer, in dem häufig wechselnde Ausstellungen zu sehen sind.

Links geht es zu den großen Seminarräumen A, B und C sowie dem Hörsaal ganz am Ende des Gangs. Hier finden typischerweise größere Vorlesungen und Kolloquien sowie Public Lectures und kleinere Tagungen statt. Rechts geht es zur Mathematischen Bibliothek mit ihrem umfangreichen Präsenzbestand und vielen ruhigen Arbeitsplätzen, die auch elektronische Anschlüsse für eigene Laptops bieten. Kleine abgeschlossene Séparées können nach vorheriger Anmeldung zum intensiven Arbeiten belegt werden. Hinten in der Bibliothek füllen die gesammelten Lecture Notes des Springer Verlags, die in den Jahren von 1964 bis 2000 von Albrecht Dold (1928 – 2011) herausgegeben wurden, mehrere Regalmeter.

Hinter dem Gebäude schließt sich ein Innenhof an, der im rückwertigen Teil einen überdachten Bereich für Fahrräder bietet. Er reicht mit breiten Treppenstufen bis ins Atrium hinunter und bietet so die Möglichkeit, den Innenhof als Kulisse und Bühne für Konzerte und ähnliches zu nutzen. Zwei Labore befinden sich ebenfalls im Untergeschoss.

Bibliothek

Eine Besonderheit der Raumaufteilung des Gebäudes besteht in der gemeinsamen Nutzung jedes Stockwerks durch die Fakultät für Mathematik und Informatik mit den Arbeitsgruppen des Interdisziplinären Zentrums für Wissenschaftliches Rechnen. Sie sind gegenständig und im Wechsel auf die westlichen und östlichen Flügel verteilt.

Vom Foyer aus gelangt man mit Aufzügen oder den Treppenhäusern in das erste Obergeschoss mit Dekanat und Sekretariaten der Fakultät. Auf jedem Stockwerk gibt es Aufenthaltsbereiche für die Studierenden, die gut angenommen werden. Besprechungsräume für Kleingruppen können jederzeit reserviert werden. Kleinere Seminarräume mit ungefähr 20 Sitzplätzen verteilen sich auf die oberen Stockwerke.

Im obersten Stockwerk befindet sich der Konferenzraum, der für repräsentative Zwecke und ebenfalls für Kolloquien und kleinere Konferenzen genutzt wird. Repräsentativ sind hier auch die Replik des Heidelberger Vaugondy-Globus von 1751 und ein metallenes Modell eines Sierpinski Tetraeders aufgestellt. Im östlichen Flügel liegt der Common-Room, über den man Zugang zur Dachterrasse erlangt, mit einem schönen Blick bis hin zum Heidelberger Schloss. Hier finden Promotionsfeiern, Konferenzdinner und Feierlichkeiten anderer Anlässe statt, die zwar angemeldet werden müssen, jedoch – und das ist eine weitere Besonderheit – kann der Raum nicht im Sinne einer geschlossenen Veranstaltung reserviert werden, sondern steht allen Mitarbeiter*innen des Gebäudes jederzeit offen.

Sitzecke Mathematikon

Mathematische Sammlung

Die umfangreiche Sammlung des Mathematischen Instituts umfasst insgesamt 79 Objekte, davon 46 Gipsobjekte der Schilling-Serien. Die übrigen sind mehrheitlich Messing-, Karton-, Holz- oder Fadenmodelle. Ebenfalls gehört der Fakultät ein Gemälde von Adelheid Furtwängler, das Heinrich Liebmann (1874 – 1939, Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und Rektor der Universität Heidelberg) darstellt.

Die Bronzeplakette von Leo Koenigsberger (1837 – 1921), die von seinen Schülern am ehemaligen Mathematischen Institut in der Hauptstraße angebracht war und lange als verschollen galt, befindet sich ebenfalls im Besitz des Instituts.

Die Sammlung ist derzeit verwaist, jedoch besteht die Planung einer öffentlichen Präsentation in den Räumlichkeiten der Fakultät.

Universitätssammlungen in Deutschland